Bergführer - Arbeiten wo andere Urlaub machen

Ob in den Alpen, in den Anden oder im Himalaja - Bergführer sind aus den Gebirgslandschaften dieser Welt nicht mehr wegzudenken. Mit ihren Fach- und Umgebungskenntnissen und ihren langjährigen alpinistischen Erfahrungen sorgen sie für die notwendige Sicherheit in der oft nicht ungefährlichen Natur weitab der Zivilisation.
Der Beruf entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts quasi zeitgleich mit dem professionellen Alpinismus. Das schnell wachsende Interesse an der Entdeckung der Berge machte es notwendig, die interessierten Abenteurer durch ortskundige Männer, meist Hirten und Bergbauern, zu betreuen und für deren Sicherheit in den Bergen zu sorgen. Aber nicht nur neugierige Männer und Frauen nahmen die Dienste der Einheimischen in Anspruch. Auch Wissenschaftler, Grenzwächter und Wildhüter waren bei der Ausübung ihres Berufes auf die speziellen Kenntnisse der bergerprobten Führer angewiesen und verließen sich auf deren Expertise. Nach und nach bildete sich aus dieser Entwicklung eine neue Berufsbezeichnung heraus - die des Bergführers.

Mit der Etablierung dieses Berufes wurde es zur Qualitätssicherung notwendig, die Voraussetzungen zur Ausübung dieser Tätigkeit festzulegen und eine entsprechende Ausbildung zu entwickeln. Ausschlaggebend war diesbezüglich die Gründung der sogenannten Internationalen Vereinigung der Bergführerverbände, welche für eine Standardisierung und Angleichung der Ausbildung sorgte. So kann die Prüfung zum professionellen Bergführer erst nach frühestens drei Jahren Ausbildungszeit abgelegt werden. In dieser Zeit müssen Bergtouren dokumentiert, alpinistische Erfahrungen gesammelt und entsprechend nachgewiesen werden. Selbstverständlich müssen die zukünftigen Guides auch; neben den grundlegenden Fähigkeiten wie Führungs- und Sicherungskenntnissen; über Kenntnisse in der Schnee- und Lawinenkunde, in Erster Hilfe und im Risikomanagement verfügen. Nach einer erfolgreich abgelegten Prüfung darf dann die offizielle Berufsbezeichnung getragen werden. Entscheidend ist neben dem geprüften Fachwissen und den praktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten aber auch die Erfahrung, welche im Zweifelsfall über Leben und Tod entscheiden kann.

Ausgebildete und zertifizierte Guides finden nach ihrer Lehrzeit in unterschiedlichen Bereichen eine Anstellung. Viele entscheiden sich für eine Stelle als Angestellter, beispielsweise als Führer in einer Alpinschule oder bei FLAG - Freeride- & Touringcamp. Die Aufträge sind bei einem solchen Job sicher und so kann sich der Angestellte ausschließlich auf die von ihm angebotenen Touren konzentrieren. Aber auch die Selbstständigkeit reizt viele Guides, da sie hier über eine größere Entscheidungsmöglichkeit hinsichtlich der Gruppen- und Tourenauswahl verfügen.

Der Verdienst eines Guides variiert dabei je nach Einsatzgebiet, Schwierigkeitsgrad der Tour und der Größe der Gruppe. Natürlich können auch individuelle Vereinbarungen getroffen werden. Muss eine Tour auf Grund schlechter Wetterverhältnisse abgesagt werden, so erhalten die Kunden meist einen gewissen Anteil des bereits gezahlten Honorars zurückerstattet. Dies gilt allerdings nicht, wenn auf Grund fehlender Fitness oder Missachtung der Anweisungen des geschulten Bergführers die Tour abgebrochen werden muss.

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